Recherchereise vom 23. November bis 03. Dezember 2023
Am 13. Januar 2024 sind Parlaments- und Präsidentschaftswahlen in Taiwan. Nicht wenige der 24 Millionen Einwohner des Inselstaates fragen sich, wie lange es ihre Demokratie mit Presse-, Meinungs- und Versammlungsfreiheit noch gibt.
Afghanistan unter Taliban-Herrschaft – Was kann Exil-Journalismus leisten?
#jnWebtalk mit dem Journalisten Hussain Sirat
Digitales Hintergrundgespräch am 26. Juni 2023 um 19 Uhr
Sind die Taliban von heute genauso grausam und repressiv wie vor zwanzig Jahren – oder haben sie sich gewandelt? Wie verändert sich das Land unter ihrer Herrschaft? Als die islamistische Terrormiliz vor fast zwei Jahren wieder die Macht in Afghanistan übernommen hat, war das für einige Beobachter noch eine offene Frage. Mittlerweile hat sich gezeigt, wie massiv in vielen gesellschaftlichen Bereichen die Freiheitsrechte beschnitten wurden – vor allem für Frauen und Mädchen. Aber im Schatten des Ukraine-Krieges schaut die Weltöffentlichkeit kaum noch hin.
Auch für Journalist:innen ist die Lage dramatisch. Sie werden verhaftet, bedroht und eingeschüchtert. Viele Medien haben die Arbeit eingestellt, ihre Mitarbeiter:innen versteckten sich oder flohen ins Ausland.
Aus dem Exil heraus versuchen sie, weiter ihre Stimme zu erheben und zu berichten, was in Afghanistan passiert. Aber wie kann das gelingen? Was kann Exil-Journalismus leisten?
Hussain Sirat arbeitete in Afghanistan über zehn Jahre als Radio- und Printjournalist, unter anderem für Radio Salam Watandar, Zeitung 8 Subh, die Deutsche Welle und bei der Menschenrechtskommission. Wegen seiner kritischen Berichterstattung stand er auf der Feindesliste der Taliban weit oben. Im Jahr 2019 kehrte er nach einem Aufenthalt in Deutschland nicht nach Afghanistan zurück. Nun arbeitet er in Deutschland als freier Journalist und schreibt weiter über die Entwicklungen in seinem Heimatland.
Als Freier ins Ausland: Wie man von Journalismus im Ausland leben kann
Workshop am 16. Juni 2023 in Hamburg
Wir sind wieder vor Ort und zwar auf der Jahreskonferenz von Netzwerk Recherche Mitte Juni in Hamburg. Dort werden wir mit dem Workshop vertreten sein „Als Freier ins Ausland: Wie man von Journalismus im Ausland leben kann“.
Als freie:r Korrespondent:in arbeiten? Das kann eine Herausforderung sein. In der Regel fehlen die lukrativen Schichten und der direkte Draht in die Redaktionen. Was muss man also mitbringen, um als Freelancer im Ausland zu überleben? Wie kalkuliert man seine monatlichen Kosten? Wie bekommt man seine Geschichten verkauft?
Recherchereise nach Kolumbien im Februar/März 2023
Von Susan Jörges
Wo steht Kolumbien sieben Jahre nach der Unterzeichnung des Friedensvertrages und bald ein Jahr nach der Wahl von Präsident Gustavo Petro? Mit dieser Frage haben wir – eine Gruppe von zwölf Journalist:innen – uns auf einer Recherchereise nach Kolumbien vom 18. Februar bis 4. März 2023 beschäftigt. In diesen zwei Wochen sind wir durch verschiedene Regionen gereist, haben Menschen getroffen, die uns von Fortschritten und Problemen im Land berichtet haben und sind an Orte gefahren, an denen die Konfliktthemen sichtbar sind.
Bereits zu Beginn unterer Reise wird schnell klar, dass Gustavo Petros „Totaler Frieden“ ambitioniert ist: In der Hauptstadt Bogotá treffen wir zunächst kolumbianische Journalisten, die uns Einblicke in die aktuelle Situation des Landes und den Zustand der Pressefreiheit geben. Um tatsächlich Frieden im Land herzustellen, müssen viele gesellschaftliche Gruppe mitgenommen und unterstützt werden, erfahren wir. Mit einigen von ihnen werden wir auf unserer Reise sprechen, die uns auch nach Cali, Popayán und in das Amazonasgebiet führt.
Am Samstag, 22. April 2023, ab 19:00 Uhr in der Stadtklause
Der letzte Stammtisch liegt schon eine ganze Weile zurück, es wird also mal wieder Zeit für ein persönliches Kennenlernen und Wiedersehen.
Am 22. April wollen wir in Berlin in gemütlicher Runde mit euch zusammenkommen. Beim Stammtisch könnt ihr mehr über die anstehenden Projekte und Reisen erfahren. In diesem Jahr planen wir unter anderem noch Reisen nach Kenia und Taiwan. Und wir möchten auch gerne mit euch brainstormen, Pläne schmieden – und einfach nett quatschen.
Alle, die sich über den Verein, kommende Reisen und Teilnahmemöglichkeiten informieren wollen, sind herzlich willkommen. Und natürlich freuen wir uns auch besonders auf ein Wiedersehen mit Mitgliedern und Alumni von jn.
Wir treffen uns am Samstag, 22.April 2023, ab 19:00 Uhr in der Stadtklause, Bernburger Str. 35.
Damit wir ungefähr abschätzen können, wie viele wir werden, schreibt uns gern eine kurze Nachricht an mail@journalists-network.org. Spontanes Vorbeikommen ist aber auch in Ordnung.
Wir freuen uns auf euch in Berlin!
— Termin verschoben: neuer Termin: 11.März 12 Uhr —
Unbekannter Nachbar: Algerien, Menschenrechte und Europas Energiekrise: #jnWebtalk mit dem Journalisten Sofian Philip Naceur
Digitales Hintergrundgespräch am 11. März 2023 um 12 Uhr
In Algerien jährt sich Ende Februar zum vierten Mal der Beginn der Proteste, die zum Sturz von Ex-Präsident Abdelaziz Bouteflika führten. Die Demonstranten der Protestbewegung Hirak forderten einen grundlegenden politischen Wandel. Doch der blieb aus. Nach wie vor hat das Militär das Sagen und die Menschenrechte werden unter Präsident Abdelmadjid Tebboune zunehmend systematisch beschnitten.
Somalia? „Oh, das ist aber gefährlich, pass gut auf Dich auf!“ Das war der Tenor der Reisewünsche für die acht jn-Alumni, die sich im November auf den Weg nach Hargeisa machen. Hargeisa! So heißt die Hauptstadt von Somaliland – und nicht etwa Mogadischu. Aber das hat sich noch immer nicht weltweit verbreitet.
Outside looking in: What increasing restrictions mean for international reporting on China – REGISTER NOW!
Workshops on satellite journalism, open source research about China and a panel debate online and IN BERLIN on the question of the consequences of dwindling access for journalists and researchers
In many countries, governments have tightened state restrictions to make the work of journalists more difficult. This particularly affects reporters working internationally, who in many cases no longer receive journalist visas or are expelled from their reporting areas. The pandemic served as a welcome pretext for governments to restrict press freedom and close borders for independent researchers. In addition, media budgets are shrinking, making it harder for foreign reporting to exist.
„Outside, looking in“ is a conference dealing with the challenges of increasing restrictions and lack of access to China, but also to other parts of the world, where the work of journalists and researchers is in danger. The online conference is organized by journalists.network e.V. and the German-Chinese media network. The event is supported by the Bosch Alumni Center.
Outside looking in – Was zunehmende Restriktionen in China für die Auslandsberichterstattung bedeuten – Jetzt anmelden!
Workshops zum Thema Satellitenjournalismus, Open Source Recherchen und einer Paneldebatte online und IN BERLIN zur Frage, welche Folgen schwindende Zugänge für Journalist*innen und Forscher*innen haben
In vielen Ländern haben Regierungen in den letzten Jahren staatliche Restriktionen verschärft, um die Arbeit von Journalist*innen zu erschweren. Davon betroffen sind besonders international arbeitende Reporterinnen und Reporter, die in vielen Fällen keine Journalistenvisa mehr erhalten oder aus ihren Berichtsgebieten ausgewiesen werden. Die Corona-Krise diente Regierungen als willkommener Vorwand, Pressefreiheit einzuschränken und Grenzen für unabhängige Recherchen zu schließen. Dazu kommen schrumpfende Budgets in den Heimatredaktionen, die kostspielige Recherche im Ausland nicht mehr finanzieren können.
„Outside, looking in“ ist eine Konferenz, die sich mit den Herausforderungen wachsender Einschränkungen und fehlenden Zugängen nach China, aber auch in andere Teile der Welt beschäftigt, in denen die freie Arbeit von Journalist*innen und Forscher*innen in Gefahr ist. Die Online-Konferenz wird organisiert von journalists.network e.V. und dem Deutsch-Chinesischen Mediennetzwerk. Unterstützt wird die Veranstaltung vom Bosch Alumni Center.
Recherchereise nach Bogotá, Cali und Cauca vom 19. Februar bis 03. März 2023
Kolumbien hat turbulente Jahre hinter sich: Nachdem das historische Friedensabkommen mit der Farc-Guerilla von 2016 nur teilweise umgesetzt wurde, weiterhin Guerilla-Gruppen im Land aktiv blieben und gleichzeitig die soziale Ungleichheit wuchs, kam es in den vergangenen Jahren immer wieder zu Protesten und Generalstreiks. Der Widerstand richtete sich dabei gegen die Regierung des konservativen (Ex-)Präsidenten Iván Duque.