Marktwirtschaft (m/M)acht Medien

Recherchereise nach Russland im Herbst 2001

Russland sucht auch zehn Jahre nach dem gescheiterten kommunistischen Putsch in Moskau und dem Zerfall der Sowjetunion weiter seinen eigenen Weg zu Demokratie und freier Marktwirtschaft. Unter dem im Mai 2000 gewählten Präsidenten Wladimir Putin verbesserte sich die wirtschaftliche Lage, die ehrgeizige Regierung brachte viele Reformen auf den Weg. Aber der grausame Krieg im Kaukasus ging weiter, und Regierungskritiker warnten davor, dass Putins Ziel nicht unbedingt die ersehnte Demokratie ist. Wirtschaftliche Erfolge und die Schwächung demokratischer Institutionen sind zwei Seiten einer Medaille. Großkonzerne haben die Macht über einst unabhängige und freiheitlich orientierte Medien übernommen.

Hat Russland die Folgen des Wirtschaftskollaps von 1998 überwunden? Warum ist das Land für westliche Investoren offensichtlich weniger interessant geworden? Besteht tatsächlich Gefahr für Pressefreiheit und Bürgerrechte? Wer hat die Macht über die russischen Medien? Diese und andere Fragen waren Thema der 7-tägigen Recherchereise für junge Journalisten, die journalists.network vom 27. Oktober bis 3. November 2001 in Moskau und St. Petersburg veranstaltet hat.

Als Gesprächspartner trafen die Teilnehmer führende Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft und Medien. Persönliche Eindrücke vermittelten Besuche in Betrieben, in Redaktionen und politischen Institutionen.

Organisiert und betreut wurde die Reise von Vladimir Esipov (ARD-Studio Moskau), Martin Knobbe (Stern) und Anja Haegele (freie Journalistin).