Wie werde ich Korri trotz Corona? Arbeiten im Ausland in der Pandemie

Digitales Hintergrundgespräch mit Lea Deuber, Julia Neumann und Antonia Schäfer am 9. Januar

Nach dem erfolgreichen Auftakt mit Antje Diekhans laden wir zu einem weiteren jn-Webtalk ein: Statt wie sonst zu einem Jahrestreffen in Berlin zusammenzukommen, freuen wir uns auf eine möglichst große Runde bei unserem nächsten digitalen Hintergrundgespräch!

Wir haben drei Korrespondentinnen eingeladen, uns in einem jn-Webtalk von ihren Erfahrungen während der Pandemie zu erzählen: Wie geht Recherche, wenn man im Lockdown festsitzt und nicht reisen kann? Kann man noch Themen jenseits von Corona unterbringen? Was macht das Virus mit dem Sozialleben in der Fremde? Und was kann ich tun, wenn ich auch Korrespondent*in werden möchte?

Diese und viele andere Fragen beantworten unsere drei Referentinnen: Zum einen Lea Deuber, die als China-Korrespondentin der Süddeutschen Zeitung in Peking lebt. Lea ist außerdem Mitglied des jn-Vorstands. Zum anderen Julia Neumann, die seit zwei Jahren als freie Korrespondentin von Beirut aus arbeitet. Die jn-Alumna berichtet vor allem über Politik, Gender und Migration in Westasien und Nordafrika. Und schließlich Antonia Schäfer, die mitten in der Pandemie nach Kolumbien gezogen ist. Nach dem Abschluss ihrer Ausbildung an der DJS lebt sie nun in Cali als freie Korrespondentin im Bereich Print, Online, Hörfunk und Fernsehen. 2020 wurde sie vom Medium Magazin in die Liste der „Top 30 bis 30“ aufgenommen.

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Die Waffen schweigen, der Konflikt geht weiter – Kolumbien nach dem Friedensabkommen mit der Farc-Guerilla

Verschoben: Recherchereise nach Bogotá, Popayán und in die Grenzregion La Guajira vom 4. bis 15. Mai 2020.

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Im Zeichen der Vier

Lernen und Kennenlernen beim Jahrestreffen in Berlin

Text: Max Kuball – Fotos: Max Kuball und Michael Stürzenhofecker

Es war der 4. Januar und es war das 4. Jahr in Folge, dass jn am ersten Samstag des Jahres zu Workshops, Kennenlernen und Netzwerkpflege eingeladen hat. Und wieder ist eine erfreulich große Zahl junger Journalistinnen und Journalisten unserer Einladung gefolgt und ist mit uns ins neue Jahr gestartet.

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Eine historische Chance

Recherchereise nach Kolumbien im November 2016

Text: Claudia Doyle

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Kolumbianische Friedensaktivisten campieren vor dem Kongressgebäude.

Über fünfzig Jahre Krieg, 220.000 Opfer, über fünf Millionen Vertriebene. Wer wünscht sich da nicht endlich Frieden? Jahrelang hat die kolumbianische Regierung mit den FARC-Rebellen darüber verhandelt, und in mühsamer Kleinarbeit ein Friedensabkommen aus der verbrannten Erde geformt. Doch als Präsident Santos das Volk an die Urnen rief, mehr symbolische Geste als Notwendigkeit, kam der Prozess ins Straucheln. 50,2 Prozent der Kolumbianer stimmten am 2. Oktober mit Nein, die Mehrheit stimmte gar nicht. Sie verhinderten den Friedensvertrag. Wir, 14 Journalisten aus Deutschland und der Schweiz, wollen herausfinden, warum. Und finden unglaublich viele Antworten. Weiterlesen …

Kolumbiens historische Chance

jn-Recherchereise nach Kolumbien vom 8. bis 22.11.2016

Foto: Nicolas Martin

Fotos: Nicolas Martin

Nach mehr als fünf Jahrzehnten Bürgerkrieg haben sich die kolumbianische Regierung und die Farc-Rebellen im August auf einen Friedensvertrag geeinigt. Für das Land und seine Bevölkerung bedeutet dies eine Zeitenwende. Und doch ist der Friedensvertrag erst der Beginn eines langen Prozesses. Wird die Entwaffnung der Guerilleros funktionieren? Wie sollen sie in den politischen Prozess integriert werden? Wird die voraussichtlich milde Bestrafung der Kämpfer von der Gesellschaft mitgetragen werden? Viele Fragen sind noch immer ungeklärt und spalten die Gesellschaft. Ob der Vertrag in dem obligatorischen Referendum, das kurz nach der Unterzeichnung stattfinden soll, Zustimmung findet, ist darum alles andere als sicher.

Der Konflikt hat nicht nur das Leben der Kolumbianer geprägt, sondern auch den Ruf des Landes beeinflusst: Kolumbien hat auf Reisende wie Investoren lange abschreckend gewirkt. Seit der Jahrtausendwende aber hat sich einiges getan: Bis zum vergangenen Jahr verzeichnete das Land eine der höchsten Wachstumsraten Lateinamerikas; das BIP pro Kopf hat sich innerhalb von nur zehn Jahren verdreifacht, so dass Kolumbien inzwischen zu einem regionalen Schwergewicht geworden ist. Viele internationale Firmen haben sich inzwischen im Land niedergelassen. Mit Blick auf die Versöhnung zwischen Regierung und Guerilla rechnen Politiker und Unternehmer bereits mit einer „Friedensdividende“. Weiterlesen …