Aufbruch oder Stagnation? Kolumbien nach der Wahl

Recherchereise nach Bogotá, Cali und Cauca vom 19. Februar bis 03. März 2023

Foto: Antonia Schäfer

Kolumbien hat turbulente Jahre hinter sich: Nachdem das historische Friedensabkommen mit der Farc-Guerilla von 2016 nur teilweise umgesetzt wurde, weiterhin Guerilla-Gruppen im Land aktiv blieben und gleichzeitig die soziale Ungleichheit wuchs, kam es in den vergangenen Jahren immer wieder zu Protesten und Generalstreiks. Der Widerstand richtete sich dabei gegen die Regierung des konservativen (Ex-)Präsidenten Iván Duque. 

Bei der Präsidentschaftswahl Mitte 2022 führte diese Unzufriedenheit zu einem historischen Wahlergebnis: Erstmals in der Geschichte des Landes wurde mit dem ehemaligen Guerillero Gustavo Petro ein Kandidat links der Mitte an die Spitze des Landes gewählt. Für seine Präsidentschaft, die im August begann, verspricht Petro neue Lösungen für die alten Probleme des Landes: die Konflikte mit den verbliebenen Guerilla-Gruppen, die Armut im Land, die Integration mehrerer Millionen venezolanischer Geflüchteter oder die Gewalt gegen Aktivist*innen, die sich für soziale, politische und ökologische Belange einsetzen.

Themen

Während unserer Zeit in Kolumbien wollen wir recherchieren, wie sich die Präsidentschaft Petros auf die zentralen Herausforderungen des Landes auswirken könnte.

In der Hauptstadt Bogotá verschaffen wir uns einen ersten Überblick über die Situation des Landes. Wir treffen Entscheider*innen aus Politik und Zivilgesellschaft und erörtern, wie es um die versprochenen Reformen steht.

In einem Naturschutzgebiet südlich der Hauptstadt besuchen wir ein Projekt, in dem indigene Gemeinschaften beim Schutz der lokalen Biodiversität eingebunden und damit gleichzeitig lokale Konflikte um die Nutzung von Land gelöst werden sollen.

In Cali, einer Hochburg der jüngsten Protestwellen, sprechen wir mit Protagonist*innen der Protestbewegung über ihre Hoffnungen für die kommenden Jahre.

In der südkolumbianischen Stadt Popayán wollen wir eine Kaffeekooperative besuchen, die sich für den Friedensprozess und den Umweltschutz engagiert.

Bewerbung

Teilnehmen können acht Kolleg*innen, die nicht älter als 39 Jahre sind. Wer von einer Redaktion geschickt wird oder hauptsächlich für diese Beiträge verfasst, zahlt 850 Euro. Selbstzahlende Volos und Journalistenschüler*innen zahlen 750 Euro. In den Kosten enthalten sind der Flug von Frankfurt nach Bogotá und von Bogotá nach München, Reisen innerhalb Kolumbiens sowie die Unterkünfte im Doppelzimmer mit Frühstück.

Bewerbungsschluss ist der 27. Dezember 2022. Bitte schicken Sie Ihren Lebenslauf, bis zu drei Arbeitsproben, ein Motivationsschreiben sowie eine Themenidee in einer einzigen PDF-Datei an kolumbien@journalists-network.org.

Der Verein

Journalists.network e.V. organisiert seit mehr als 25 Jahren Recherchereisen für junge Kolleg:innen, um zum Verständnis fremder Länder beizutragen und den journalistischen Nachwuchs in der Auslandsberichterstattung zu fördern. Unser Verein lebt vom ehrenamtlichen Engagement. Deshalb erwarten wir von den Teilnehmern aktive Beteiligung. Wir freuen uns, wenn über die Reise hinaus Interesse besteht, sich in unserem Netzwerk zu engagieren.

Teilnahmebedingungen

Die Bedingungen für die Teilnahme an unseren Reisen (z.B. Versicherungsschutz und Regeln zur Covid 19-Impfung) finden Sie unter http://journalists-network.org/recherchereisen/teilnahmebedingungen/

Für Kolumbien ist bei direkter Einreise aus Deutschland keine Impfung verpflichtend, eine Gelbfieber-Impfung wird aber empfohlen. 

Bitte beachten Sie: Mit Ihrer Bewerbung erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihre Daten gemäß DSGVO durch journalists.network e.V. zum Zwecke der Durchführung des Projekts „Recherchereise nach Kolumbien” verarbeitet werden.

Organisation

Finanziell unterstützt wird die Reise von WWF, Misereor, Pixsy, Frölich Versicherungen, JustWatch, Gepa und Kärcher. Die Organisatoren sind Antonia Schaefer (freie Journalistin, ehemals freie Korrespondentin in Kolumbien), Nicole Frölich (freie Journalistin und Moderatorin, ehemals Korrespondentin der DW in Kolumbien) und Jannis Carmesin (Redakteur bei ZEIT ONLINE). Bei Fragen zur Reise sind die Organisatoren unter kolumbien@journalists-network.org erreichbar.