Syrien, Exposés und gute Drinks

Mitgliederversammlung und Jahrestreffen am 13. Februar 2016 in Berlin

Text: Anna Corves – Foto: Michael Stürzenhofecker

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Wie berichten deutsche Medien über den Krieg in Syrien, über Flüchtlingspolitik? Woher können westliche Journalisten Informationen beziehen? Und wie wirkt das Ergebnis, die publizierte Auslandsberichterstattung, auf jene, die sie persönlich betrifft und die sie zugleich als Fachkollegen bewerten können? Eine Podiumsdiskussion mit fünf Journalistinnen und Journalisten aus Syrien, die nach Deutschland geflohen sind, bildete den Auftakt des Jahrestreffens von journalists.network am 13. Februar 2016 in Berlin. Der Workshop bot so eine spannende Außen- und zugleich Innenansicht auf den Umgang der Medien mit der komplexen politischen Lage im Nahen Osten – und vermittelte einen Eindruck von der Arbeit von Journalisten in Syrien. Das stieß auf großes Interesse seitens der deutschen Workshop-Teilnehmer am Jahrestreffen: Der Workshop hätte also durchaus eine Verlängerung verdient gehabt, doch die Uhr tickte…

Doch die Verlängerung wird es geben, an einem anderen Tag: Denn zuvor, bei einer Versammlung der jn-Mitglieder, haben wir diskutiert, wie wir die Kooperation mit den syrischen Kollegen ausbauen und gestalten können. Es wird also demnächst weitere Termine geben. Bei der Mitgliederversammlung wurde außerdem der Vorstand „entlastet“, wie es im Vereinsdeutsch heißt – und verstärkt: Neu in die Vorstandsriege aufgenommen wurden Grit Thümmel und Anna Corves.

Im Anschluss an den Syrien-Workshop wurde dann traditionell gebrainstormed – welche Länder sollte jn in den Blick nehmen, wer bringt spezifische Landes- oder Sprachkenntnisse mit, die bei der Organisation einer Recherchereise helfen könnten? Und welche Reisen sind schon in der Pipeline? Nur so viel: Fast von jedem Kontinent war eine Idee dabei. Wir sind gespannt (und werden sicherlich einmal sanft nachfragen), welche davon weiter reifen werden… Wie die vor Ort recherchierten Töne, Fotos, Zitate dann auch an die Redaktionen gebracht werden können, war dann Thema der letzten Veranstaltung des Tages: jn-Vorstand Jens Tönnesmann (Die Zeit) und jn-Mitglied Andre Zantow (Deutschlandradio Kultur) informierten über die Do’s und Don’ts bei der Ansprache von Redakteuren und dem Schreiben von Exposés.

Noch mehr Zeit zum Plaudern und Kennenlernen gab’s im Anschluss an die Versammlung am Zoologischen Garten – wie in den Vorjahren in der Bar Meisterschueler in Mitte. Um die 25 jn’ler halfen dabei, das Getränkekontingent erfolgreich abzuarbeiten… Uns hat das Jahrestreffen wieder viel Spaß gemacht, produktiv und spannend war es obendrein – auf ein erfolgreiches jn-Jahr und ein baldiges Wiedersehen!