Mit “Afrikapitalismus” und Polit-Aktivismus gegen Gewalt und Korruption
Recherchereise nach Nigeria im März 2018
Text: Anne Waak – Fotos: Michael Stürzenhofecker
Nigeria ist den meisten Menschen der nördlichen Hemisphäre vor allem im Zusammenhang mit der Terrormiliz Boko Haram ein Begriff. Im Frühling 2018 bereisten 10 junge deutsche Journalisten das mit 190 Millionen Einwohnern bevölkerungsreichste afrikanische Land, um ein differenzierteres Bild der Lage zu gewinnen – vor allem von der Jugend vor Ort. Die gewinnt nämlich immer mehr an Gewicht; die Geburtenrate von 5,7 Kindern pro Frau in Nigeria ist eine der höchsten der Welt. Es sollten zehn lehrreiche Tage werden, auch wenn klar wurde, dass die komplexen Realitäten Nigerias in dieser Zeit nicht zu durchdringen sein würden. “Nigeria ist in drei Jahren nicht zu verstehen”, wie der deutsche Botschafter in Abuja, Bernhard Schlagheck, beim Empfang sagte. Weiterlesen …
Nigerias Jugend zwischen Schwierigkeiten und Chancen
Recherchereise nach Nigeria vom 11. bis zum 21. März
Fotos: Georg Milz
Die Recherchereise nach Nigeria ist die zweite von drei Recherchereisen, die unser Verein im Frühjahr 2018 nach Afrika durchführen wird. Zunächst geht es in den Senegal, anschließend noch nach Südafrika.
Afrika verzeichnet das höchste Bevölkerungswachstum weltweit. In Nigeria – gerne als Riese Afrikas bezeichnet – bringt jede Frau statistisch gesehen 5,7 Kinder auf die Welt. Heute leben in dem westafrikanischen Staat rund 190 Millionen Menschen, etwa vier Mal so viele wie im Jahr 1960, als das Land unabhängig wurde. Mehr als 60 Prozent der Bewohner sind jünger als 25 Jahre alt, was riesige Chancen, aber auch große Herausforderungen bedeutet. Welche Ideen Jugendliche und junge Erwachsene für das alltägliche Überleben entwickeln, steht im Fokus unserer zehntägigen Recherchereise im März 2018.
Für die Masse der jungen Menschen gibt es kaum Arbeitsplätze und wenig Perspektiven in Nigeria. Aktuellen Zahlen zufolge sind aktuell 62 Prozent der 15- bis 24-Jährigen arbeitslos oder nur geringfügig beschäftigt. Bei der Altersgruppe von 25 bis 34 waren es zuletzt 38 Prozent. Mit viel Kreativität versuchen junge Nigerianer ihren Alltag zu meistern. In den Metropolen Abuja und Lagos schaffen sie sich mit Start-Ups eigene Arbeitsplätze. Das ist ein wichtiger Faktor für den Weg aus der Armut und fördert gleichzeitig die Wirtschaft, die seit den späten 1950er Jahren von der Rohölförderung dominiert wird. Während unserer Reise werden wir deshalb mit jungen Unternehmern über neue Geschäftsideen und Alltagsschwierigkeiten sprechen. Weiterlesen …