Zwischen Strand und Checkpoint

Recherchereise nach Israel und die Palästinensergebiete im Mai 2017

Text und Fotos: Lennart Herberhold

Für ungeduldige Leser: Das Wetter war toll, die Falafel auch, und die Lösung für den Konflikt zwischen Palästinensern und Israelis haben auch wir nicht gefunden.

Für Leser mit etwas mehr Geduld: Unsere Recherchereise nach Israel und ins Westjordanland war, um einen mitreisenden Kollegen zu zitieren, wie der Blick durch ein Kaleidoskop: Das Bild veränderte sich ständig. Verwirrend war’s, herausfordernd, manchmal sogar verstörend. Weiterlesen …

Wahr und falsch zugleich

Recherchereise nach Indien im November/Dezember 2016

Text: Jenny Genzmer und Benedikt Schulz – Fotos: Lea Deuber

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Alles, was ihr über Indien schreibt, wird falsch sein… und gleichzeitig wahr. Ein Satz, der einen Journalisten beunruhigen kann. Als wir ihn zum ersten Mal auf unserer Reise hörten, waren wir schon über eine Woche gemeinsam im Land unterwegs. Und wir wussten: Es stimmt. Aber von vorne:

Unsere Reise beginnt in Berlin mit einem gemeinsamen Mittagessen mit dem indischen Botschafter Gurjit Singh. Auch er gibt uns einen schönen Satz mit auf den Weg: „Berichten Sie, was Sie sehen – nicht das, was Sie erwarten“. Weiterlesen …

Eine historische Chance

Recherchereise nach Kolumbien im November 2016

Text: Claudia Doyle

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Kolumbianische Friedensaktivisten campieren vor dem Kongressgebäude.

Über fünfzig Jahre Krieg, 220.000 Opfer, über fünf Millionen Vertriebene. Wer wünscht sich da nicht endlich Frieden? Jahrelang hat die kolumbianische Regierung mit den FARC-Rebellen darüber verhandelt, und in mühsamer Kleinarbeit ein Friedensabkommen aus der verbrannten Erde geformt. Doch als Präsident Santos das Volk an die Urnen rief, mehr symbolische Geste als Notwendigkeit, kam der Prozess ins Straucheln. 50,2 Prozent der Kolumbianer stimmten am 2. Oktober mit Nein, die Mehrheit stimmte gar nicht. Sie verhinderten den Friedensvertrag. Wir, 14 Journalisten aus Deutschland und der Schweiz, wollen herausfinden, warum. Und finden unglaublich viele Antworten. Weiterlesen …

„Das Land ist im Umbruch.“

Recherchereise nach Brasilien im April/Mai 2016

Text: Marc Frick

Foto: Peter Neitzsch

Foto: Peter Neitzsch

„Das Land ist im Umbruch.“ – ein Satz, der in der Geschichte Brasiliens zu nahezu jedem Zeitpunkt Gültigkeit beanspruchen konnte. Ein Satz, der auch den Teilnehmern der Recherchereise des journalists.network nach Rio de Janeiro und São Paulo regelmäßig begegnete.

Stand die Reise zum Zeitpunkt ihrer Ausschreibung ganz im Zeichen des nahenden Großereignisses Olympia, wird sie – eingeholt von den sich überschlagenden Ereignissen rund um die geplante Amtsenthebung der brasilianischen Präsidentin Dilma Rousseff – schnell zu einer Exkursion in die politischen Wirren eines gespaltenen Landes. Was der nächste Tag an Neuigkeiten bringen wird? Ungewiss und unberechenbar. Auf die Frage nach der Zukunft Brasiliens fällt dann auch immer wieder dieser Satz: „Das Land ist im Umbruch.“ Weiterlesen …

Wahlen im Schatten des großen Bruders

Recherchereise nach Taiwan im November 2015

Text: Silke Weber – Foto: Antje Binder

Quelle_Antje_BinderTaiwan, eine Insel mit 23 Millionen Einwohnern, so groß wie Baden-Württemberg, muss man sich ein bisschen wie eine Mischung aus Japan und China vorstellen und ihre Bewohner wie die Schwaben Asiens. Vom 13. bis 24. November 2015 bereisten zehn Journalisten das kulturelle, wirtschaftliche und politische Zentrum des Landes: die Hauptstadt Taipeh.

Am 16. Januar 2016 sind Wahlen in Taiwan und Wahlkampf in Taiwan ist auch ein riesiges popkulturelles Ereignis, da waren Besuche bei den größten Parteien, der Democratic Progressive Party (DPP) und der Kuomintang Party (KMT), oder einer Wahlkampfveranstaltung natürlich verpflichtend. Übrigens ist es sehr leicht, sich in ein politisches Gespräch mit Taiwanern zu verwickeln, denn das Land ist tief gespalten: in das blaue Lager der KMT und das grüne der DDP, die sich vor allem in der Frage der Beziehungen zu China unterscheiden. Weiterlesen …

Nachhaltigkeit und faire Löhne

Recherchereise nach Ghana im Oktober 2015

Text: Nadine Kreuzahler

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Foto: Florian Schweer

Ghana gilt als Vorzeige-Land West-Afrikas – anders als Nachbarländer wie die Elfenbeinküste oder Burkina Faso konnte Ghana die Armut im Land seit 2000 deutlich reduzieren, es gibt Fortschritte bei der Schulbildung und im Kampf gegen Aids. Aber wie sieht die Realität im Land aus?

Um das herauszufinden, sind wir vom 6. – 18. Oktober 2015 mit einer Gruppe von 12 Journalisten nach Ghana gereist – auf den Spuren der „Sustainable Development Goals“. Die Vereinten Nationen möchten damit bis 2030 Hunger und Armut überall auf der Welt beseitigen, allen Menschen Zugang zu sauberem Wasser und kostenlose Grundschulbildung ermöglichen, umweltschonende Energien ausbauen und die Wirtschaft nachhaltig weiterentwickeln. Wir wollten wissen: Wie wirken sich Vereinbarungen und Proklamationen der Vereinten Nationen aus? Wo hakt es? Wo liegen die Schwierigkeiten, wo zeigen sich Missstände, wo sind aber auch Chancen und Erfolge zu erkennen? Weiterlesen …

An der Schwelle einer neuen Zeit: Wer folgt auf die Kirchners?

Recherchereise nach Argentinien im Oktober 2015

Text: Juliane Ziegler – Fotos: Michael Stürzenhofecker

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Wer folgt auf Staatschefin Cristina Fernández de Kirchner in die Casa Rosada, den Präsidentenpalast? Daniel Scioli aus dem Kirchner-Lager oder der Oppositionskandidat Mauricio Macri? Ist ein Neuanfang für das von Korruption und Misswirtschaft geprägte Land möglich? Wie steht es um die Presse- und Meinungsfreiheit im zweitgrößten Staat Lateinamerikas, und wie werden faire Wahlen gewährleistet? Um diese Fragen ging es auf der Recherchereise nach Argentinien vom 2. bis 15. Oktober 2015. Weiterlesen …

Myanmars Wandel oder: Die Suche nach der Freiheit

Recherchereise nach Myanmar im Februar 2015

Text: Nina Belz & Sarah Judith Hofmann – Fotos: Sarah Judith Hofmann

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Bis vor fünf Jahren eine abgeschottete, international geächtete Militärdiktatur, ist Myanmar inzwischen bei Investoren und Touristen kein Geheimtipp mehr. Die Dynamik im Land ist fast mit bloßem Auge sichtbar. Kaum ein Tag vergeht, an dem nicht eine neue Lizenz für irgendein Geschäftsfeld vergeben wird, ein neues Produkt auftaucht oder ein Infrastrukturprojekt an Fahrt gewinnt. Aber was hat sich für die Menschen wirklich verändert, seit die Militärregierung 2010 ihre Uniform gegen zivile Kleider tauschte? Ist das Land bereit für die Wahlen, die Präsident Thein Sein für Ende 2015 angekündigt hat? Diese Fragen hat eine jn-Gruppe im Februar 2015 recherchiert. Weiterlesen …

Millenniumsziele: Acht zentrale Ziele und ihre Umsetzung

Recherchereise nach Kenia im Oktober/November 2014

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Foto: Dirk Liesemer

Das Jahr 2015 ist die entscheidende Marke für die Millennium-Entwicklungsziele. Die Weltgemeinschaft hat sich Anfang des Jahrtausends acht zentrale Ziele gesetzt, mehr Bildung, eine bessere Gesundheitsversorgung und die Halbierung der Armut. 2015 bilanziert die Weltgemeinschaft, inwiefern diese acht Ziele erreicht worden sind. journalists.network hat sich mit einer Gruppe von jungen Journalisten ein Bild vor Ort gemacht. Auf der Reise standen Fragen zu den konkreten Zielen aus der UN-Milleniums-Erklärung im Vordergrund.

Die Reise wurde organisiert von Christian Baars (NDR) und Christoph Titz (Spiegel Online). Finanziell unterstützt wurde sie vom New Venture Fund, Gauff Consultants und der Deutschen Welthungerhilfe.

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Big Debates im hohen Norden

Recherchereise nach Finnland im März 2014

Text: Daniel Sprenger – Fotos: Max Kuball & Daniel Sprenger

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„Are you famous?“ Mit dieser Frage an den Thriller-Autoren Antti Tuomainen entsteht gleich mit der ersten Begegnung unserer Recherchereise in Finnland im März 2014 das den Trip prägende geflügelte Wort. Das dürfte Organisator Max aber so nicht klar gewesen sein, als er auf die Idee kam, dass Tuomainen mehr als nur ein passables Jogi-Löw-Double sein könnte. Auf bescheidene Art wischt Tuomainen die Unterstellung größerer Bekanntheit beiseite und macht weiter mit seiner Stadtführung durch den Stadtteil Töölö (wo er auch einmal gewohnt hat). Beim Bau der in den Felsen gehauenen Kirche habe es eine „big debate“ gegeben. Auch als nahe des Busbahnhofs ein Andachtsraum aus Holz aufgestellt wurde, sei es in der Stadt zu einer „big debate“ gekommen. Und beim Bau des Kunstmuseums – oh wei, das war eine wirkliche „big debate“.

Offenbar wird in Finnland gerne und engagiert diskutiert – der Autor liefert damit einen Vorschmack auf die folgenden Tage, in denen wir uns vor allem um drei Themenfelder kümmern: Neben der finnischen Literatur und den „Wahren Finnen“ steht vor allem die Energiepolitik im Vordergrund der Reise. Und immer wieder gutes Essen. Weiterlesen …