Bundestagswahl 2002: Was Korrespondenten berichten
Erfahrungsaustausch mit Deutschland-Korrespondenten in Berlin
Nie war eine Bundestagswahl so spannend wie diesmal. Nicht nur die Deutschen zitterten die ganze Nacht hindurch, auch im Ausland fand die Wahl ein stärkeres Medien-Echo als sonst.
Wie sahen unsere internationalen Korrespondenten-Kollegen den Wahlkampf in Deutschland? Was war für sie das Wichtigste, was ließen sie weg, und wie beurteilen sie die knappe Wahl der neuen alten rot-grünen Regierung? Auf was kam es ihren Chefredakteuren, Lesern und Hörern an? Und schließlich: Wie unterscheiden sich die Blickwinkel einer französischen Kollegin, eines britischen und eines russischen Korrespondenten in Berlin?
Die Französin Lorraine Millot (Libération), der Brite Rob Roomby (BBC) und Dimitri Pogorschelski (NTW-Moskau) aus Russland berichten seit Jahren aus der deutschen Hauptstadt. Über ihre Eindrücke, Erfahrungen und Einschätzungen im Wahlherbst 2002 diskutierten sie auf Einladung von journalists.network am 1. Oktober mit deutschen Kollegen in den Räumen der Allianz im Haus der Dresdner Bank am Pariser Platz in Berlin.
Irak-Krieg, Jahrhundert-Flut, Bush-Hitler-Vergleich, Antisemitismus-Streit: zahllose Themen hatten in der heißen Wahlkampf-Phase die Kernthemen Arbeitsmarkt-Krise, Zuwanderung oder Öko-Steuer fast verdrängt. Die Deutschland-Korrespondenten hatten Überraschendes zu berichten. Denn schließlich richtet jedes „Heimat“-Publikum seine eigenen Erwartungen an die Deutschen und an die zweite rot-grüne Koalition in Berlin.