Europas Südosten: Ballast oder Partner für die EU?
Recherchereise nach Albanien und Mazedonien im November 2007
Wenn George W. Bushs Armbanduhr angeblich abhanden kommt, sorgt ein Land wie Albanien kurzzeitig für Schlagzeilen. Ähnlich ergeht es Mazedonien, das ebenfalls selten in den europäischen Medien präsent ist.
Dabei können beide Länder mit interessanten Nachrichten aufwarten. Die Wirtschaft wächst, Skopjes und Tiranas attraktive Steuerpolitik zieht immer mehr ausländische Investoren in die Region. Albanien setzt auf ein neues Image als Tourismusziel, Mazedonien will sich im Energiesektor durch die geplante Ölpipeline vom Schwarzen Meer zur Adria positionieren. Mazedonien hat seit 2005 EU-Kandidatenstatus, Albanien schloss 2006 ein Stabilitäts- und Assoziierungsabkommen mit Brüssel.
Doch obwohl beide Länder während der Balkan-Kriege gewaltsamen Konfrontationen weitgehend widerstanden, gelten sie nach wie vor als politisch instabil. Gründe dafür sind anhaltende Spannungen zwischen den Ethnien, der nach wie vor ungeklärte Status des Kosovos als auch die weit verbreitete Korruption.
Auf einer fünftägigen Recherchereise hat journalists.network Chancen und Schwierigkeiten beider Länder ergründet: Wir haben Mazedoniens Hauptstadt Skopje, die albanisch dominierte Stadt Tetovo im Nordwesten des Landes sowie Albaniens Capitale Tirana besucht. Bei Ausflügen zum Ohrid-See und an die albanische Adria-Küste haben wir auch mehr über das touristische Potenzial der Region erfahren.
Die Reise wurde von Anila Shuka (Deutsche Welle) und Stefanie Bolzen (Die Welt) organisiert und betreut. Unterstützt wurde sie von der Robert Bosch Stiftung, von Germanwings und Lufthansa.