Kaffee, Klimakrise und Konfliktbewältigung: Äthiopien vor dem Wahljahr 

Einladung zur jn-Recherchereise nach Äthiopien vom 29. November bis 13. Dezember 2025

Die Skyline von Addis Abeba (Foto: Pexels/Christian Alemu)

Äthiopien zählt zu den spannendsten Ländern auf dem afrikanischen Kontinent: Als einziges Land wurde es nie kolonisiert, es ist der größte Binnenstaat der Welt und Äthiopiens Wirtschaft verzeichnet eine der stärksten Wachstumsraten auf dem Kontinent. Dazu hat die Afrikanische Union ihren Sitz in der Hauptstadt Addis Abeba. Äthiopien spielt also für die Stabilität am Horn in Afrika und auf dem ganzen Kontinent eine wichtige Rolle. 2026 stehen in Äthiopien Wahlen an. Im Vorfeld lädt journalists.network e.V. neun junge Journalist*innen zu einer zweiwöchigen Recherchereise durch Äthiopien ein. 

Schwerpunkte und Stationen

Äthiopien gilt als Ursprungsland des Kaffees. Wir verfolgen den Anbau im hügeligen Westen, in den Regionen Gambella und Oromia, gehen der Frage nach, wie fair die Lieferketten sind und reisen entlang dieser bis zu einer Rösterei in Addis Abeba. Dabei wird es auch um die Herausforderungen gehen, die die EU-Entwaldungsverordnung mit sich bringt, die zum Jahreswechsel in Kraft tritt.

Die Hauptstadt ist der Ausgangspunkt der Reise. Hier wollen wir uns den Wandel der Wirtschaft ansehen, vor allem: Welches Potenzial steckt in E-Mobilität und erneuerbaren Energien? Geplant sind Gespräche mit Vertreter*innen aus Wirtschaft, Politik, Zivilgesellschaft und Journalist*innen vor Ort.

Für den dritten Teil der Reise teilt sich die Gruppe auf zwei unterschiedliche Regionen und Themen auf, die beide für Äthiopien eine wichtige Rolle spielen. 

Gruppe A

Der Klimawandel stellt die Menschen schon jetzt vor extreme Herausforderungen. Das zeigt sich besonders in der von Dürre geprägten Region Afar an der Grenzregion zu Djibouti. Wie können Menschen hier langfristig überleben und Konflikte um knappe Ressourcen verhindern? Damit beschäftigt sich Gruppe A.

Gruppe B

Gruppe B berichtet ebenfalls über das Thema Frieden und Sicherheit, allerdings an der Grenze zum Sudan in der Region Gumuz. Hier erreichen Äthiopien Tausende Flüchtende aus dem Nachbarland. Doch sie kommen in ein Land, das viele heimische Konflikte längst nicht gelöst hat. 

Reise und Kosten

Die Teilnehmenden sollten mindestens ein Jahr Berufserfahrung mitbringen und dürfen nicht älter als 39 Jahre sein. Da wir mit unseren Reisen gerade auch den journalistischen Nachwuchs fördern wollen, können sich auch Journalismusschüler*innen sowie Studierende der Journalistik bewerben. Die Reise wird ehrenamtlich organisiert und durchgeführt. Durch Gelder von Sponsor*innen liegen die Teilnahmebeiträge deutlich unterhalb der Kosten für eine Recherchereise in Eigenverantwortung.

Wer von einer Redaktion geschickt wird, zahlt 900 Euro, für Selbstzahlende beträgt der Beitrag 800 Euro, für Volos und Journalismusschüler*innen 700 Euro. In den Kosten enthalten sind der Flug von Deutschland (ab Frankfurt mit Rail & Fly) nach Addis Abeba und zurück, Reisen innerhalb Äthiopiens sowie Unterkunft vor Ort im Doppelzimmer inkl. Frühstück. 

Bewerbung

Bewerbungsschluss für die Reise nach Äthiopien ist der 17.09.2025. Aus der Bewerbung sollten die beruflichen Schwerpunkte und die persönliche Motivation für die Teilnahme hervorgehen. Bitte lasst uns auch wissen, ob ihr bereits in Äthiopien recherchiert habt und wenn ja, zu welchen Themen. 

Wir bitten darum, der Bewerbung einen Lebenslauf sowie maximal drei veröffentlichte Arbeitsproben beizufügen. Erwartet wird, dass ihr Ideen für zwei Recherchen skizziert, die ihr gerne auf der Reise umsetzen würdet. 

Aus logistischen Gründen werden wir die Gruppe für einige Tage aufteilen müssen: Gruppe A reist zu den sudanesischen Geflüchteten in den Westen des Landes, Gruppe B berichtet aus Afar über die Klimakrise. Bewerbungen können nur angenommen werden, wenn in der Bewerbung eine Präferenz genannt wird. Es muss eindeutig Gruppe A oder Gruppe B genannt werden. Wir bemühen uns, eine Platzierung in der gewünschten Gruppe zu ermöglichen.

Grundsätzlich können wir nicht garantieren, allen Wünschen gerecht zu werden, wollen aber versuchen, das Programm so gut wie möglich daran anzupassen.

Bewerbungen sind bis zum Einsendeschluss in Form eines PDF-Dokuments (maximal 5 MB) an: aethiopien@journalists-network.org zu senden. Eine Rückmeldung über den Eingang gibt es wenige Tage nach Ende der Bewerbungsfrist. Zusagen werden innerhalb einer Woche nach Ende der Bewerbungsfrist mitgeteilt.

Teilnahmebedingungen

Die Bedingungen für die Teilnahme an unseren Reisen (z. B. Versicherungsschutz) finden sich hier.

Für Äthiopien ist bei direkter Einreise aus Deutschland keine Gelbfieber-Impfung verpflichtend – aber wird von der WHO empfohlen. Eine Impfung für Hepatitis A, Meningokokken-ACWY und Typhus ist ebenfalls empfohlen; außerdem ratsam ist eine Malaria-Prophylaxe für die Gebiete, die tiefer als Addis Abeba liegen. Weitere Reise- und Sicherheitshinweise erteilt das Auswärtige Amt und das Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin.   

Bitte informiert euch rechtzeitig über Schutz und Risiken und beachtet die allgemeinen Reise- und Sicherheitshinweise zu Äthiopien auf den Seiten des Auswärtigen Amts.   

Bitte beachtet: Mit der Bewerbung erklären sich die Bewerber*innen damit einverstanden, dass ihre Daten gemäß DSGVO durch journalists.network e.V. zum Zwecke der Durchführung des Projekts „Recherchereise nach Äthiopien” verarbeitet werden.

Der Verein

Journalists.network e.V. organisiert seit 30 Jahren Recherchereisen für junge Kolleg*innen, um zum Verständnis anderer Länder beizutragen und den journalistischen Nachwuchs in der Auslandsberichterstattung zu fördern. Unser Verein lebt vom ehrenamtlichen Engagement. Deshalb erwarten wir von den Teilnehmenden aktive Beteiligung. Wir freuen uns, wenn über die Reise hinaus Interesse besteht, sich in unserem Netzwerk zu engagieren.

Organisation

Die Reise findet in Kooperation und mit finanzieller Unterstützung von Menschen für Menschen, der Welthungerhilfe, dem NABU, Plan International, Endress + Hauser, Solino Coffee und Fruitbox Africa statt. Die Organisatoren sind die Journalisten Jonas Gerding (u.a. Deutsche Welle), Tycho Schildbach (u.a. WDR) und Julian Hilgers (u.a. RTL, Deutschlandradio). Fragen beantworten die Organisatoren unter aethiopien@journalists-network.org.

Weitere Informationen finden sich auf unserer Website sowie bei Instagram und Facebook.

Wir freuen uns auf die Bewerbungen!

Das Team von journalists.network e.V.