Afghanistan unter Taliban-Herrschaft – Was kann Exil-Journalismus leisten?
#jnWebtalk mit dem Journalisten Hussain Sirat
Digitales Hintergrundgespräch am 26. Juni 2023 um 19 Uhr
Sind die Taliban von heute genauso grausam und repressiv wie vor zwanzig Jahren – oder haben sie sich gewandelt? Wie verändert sich das Land unter ihrer Herrschaft? Als die islamistische Terrormiliz vor fast zwei Jahren wieder die Macht in Afghanistan übernommen hat, war das für einige Beobachter noch eine offene Frage. Mittlerweile hat sich gezeigt, wie massiv in vielen gesellschaftlichen Bereichen die Freiheitsrechte beschnitten wurden – vor allem für Frauen und Mädchen. Aber im Schatten des Ukraine-Krieges schaut die Weltöffentlichkeit kaum noch hin.
Auch für Journalist:innen ist die Lage dramatisch. Sie werden verhaftet, bedroht und eingeschüchtert. Viele Medien haben die Arbeit eingestellt, ihre Mitarbeiter:innen versteckten sich oder flohen ins Ausland.
Aus dem Exil heraus versuchen sie, weiter ihre Stimme zu erheben und zu berichten, was in Afghanistan passiert. Aber wie kann das gelingen? Was kann Exil-Journalismus leisten?
Hussain Sirat arbeitete in Afghanistan über zehn Jahre als Radio- und Printjournalist, unter anderem für Radio Salam Watandar, Zeitung 8 Subh, die Deutsche Welle und bei der Menschenrechtskommission. Wegen seiner kritischen Berichterstattung stand er auf der Feindesliste der Taliban weit oben. Im Jahr 2019 kehrte er nach einem Aufenthalt in Deutschland nicht nach Afghanistan zurück. Nun arbeitet er in Deutschland als freier Journalist und schreibt weiter über die Entwicklungen in seinem Heimatland.
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